News - Archiv

Margot Käßmann: „Ich bleibe Pazifistin“

Wie soll Deutsch­land der Ukrai­ne hel­fen, wenn nicht mili­tä­risch? Die Theo­lo­gin Mar­got Käß­mann setzt auf Diplo­ma­tie. Ob eine pazi­fis­ti­sche Posi­ti­on in Zei­ten eines Angriffs­krie­ges über­haupt durch­halt­bar ist? Dar­über dis­ku­tiert Mar­got Käß­mann mit Frei­tag-Ver­le­ger Jakob Aug­stein im Frei­tag-Salon im Lite­ra­tur­haus Ber­lin und live auf radio­eins. Mar­got Käß­mann: „Ich blei­be Pazi­fis­tin“ wei­ter­le­sen

Hinrichtung aus der Luft: Deutschland, die Grünen und der US-Drohnenkrieg

Ein inter­es­san­ter Bei­trag des ARD-Maga­zins “Pan­ora­ma” zum Stel­len­wert des Völ­ker­rechts im Zusam­men­hang mit Real­po­li­tik und die Hal­tung der Grü­nen dazu ist hier zu fin­den: Link

“Welt­weit töten US-Droh­nen ver­meint­li­che “Ter­ro­ris­ten”, im Rah­men des “Krieg gegen den Ter­ror”. Immer wie­der tref­fen sie aber auch Unschul­di­ge. Pan­ora­ma hat minu­ti­ös nach­ge­zeich­net, wie etwa wegen eines Irr­tums afgha­ni­sche Kin­der von der Rake­te einer Droh­ne getö­tet wur­den. Betei­ligt ist in vie­len Fäl­len die US-Basis im deut­schen Ram­stein. Die Grü­nen haben die­se Pra­xis jah­re­lang als Bruch des Völ­ker­rechts kri­ti­siert, die Regie­rung in Anträ­gen zum Han­deln auf­ge­for­dert. Doch nun, selbst an der Macht, scheu­en sie die einst kla­ren Wor­te.” (Text: ARD)

Energiekonzerne: Rekordgewinne, aber Verbraucher müssen Gas-Umlage zahlen – wie kann das sein?

Wir alle sol­len Unter­neh­men mit einer Gas-Umla­ge zu stüt­zen, so der grü­ne Wirt­schafts­mi­nis­ter Habeck.

Die Lin­ke for­dert statt des­sen, Kon­zer­nen wie Shell* mit einer “Mehr­ge­winn­steu­er” prak­ti­sche Soli­da­ri­tät zu ermöglichen…

*(Tages­spie­gel: “[…] ver­fünf­fach­te der bri­ti­sche Ener­gie­rie­se Shell sei­nen Gewinn im Quar­tal von April bis Juni auf knapp 18 Mil­li­ar­den Dollar”)

Was mei­nen Sie?

3.7.2021 weser-welle: Für den Klimaschutz – mehr Mut zur Wende

weserwelleDemo als Men­schen­ket­te mit Abstand, des­halb bringt Tücher, Sei­le, Pla­ka­te und Ban­ner mit. Künstler*innen beglei­ten die Akti­on. Bit­te die gel­ten­den Coro­na-Regeln einhalten.

Sams­tag, 3. Juli 2021
Ort: vom Oster­deich bis zur Schlachte
11:00 Uhr Zu einem Ver­teil­punkt* gehen, Platz einnehmen
12:00 Uhr Die Men­schen’ket­te’ steht, bewegt sich mit La-Ola-Wel­len und macht Krach
13:00 Uhr Ausklang

Als Emp­feh­lung für Akti­ve aus dem Bre­mer Osten

1. Claus­tha­ler Stra­ße / Osterdeich
2. Auf dem Peters­wer­der / Osterdeich
3. Lübe­cker Stra­ße / Osterdeich

Als Emp­feh­lung für Akti­ve aus Bre­men Mit­te4. Siel­wall­fäh­re / Osterdeich
5. Deich­stra­ße (Segelclub)/Osterdeich
6. Flag­gen­mast / Osterdeich

Als Emp­feh­lung für Akti­ve Links der Weser
7. Thea­ter­schiff / Arkadenbaustelle
8. Mar­ti­ni­an­le­ger (Wind­ro­se) / Schlachte
9. Jugend­her­ber­ge / Schlachte

Als Emp­feh­lung für Akti­ve aus dem Bre­mer Wes­ten, Bre­men Nord und Bremerhaven
10. Kul­tur­kir­che / Schlachte
11. Weser­tower / Schlachte

Der Aufruf

Men­schen­ket­te vom Oster­deich bis an die Schlach­te unter dem Mot­to „Weser-Wel­le für den Kli­ma­schutz – mehr Mut zur Wende!“

Am Sams­tag, den 3. Juli von 11:00 bis 12:30 Uhr rufen wir Alle auf, eine Men­schen­ket­te an der Weser zu bil­den, um kon­se­quen­te, sofor­ti­ge und sozi­al gerech­te Kli­ma­schutz­maß­nah­men in Bre­men zu for­dern. Gemein­sam wol­len wir mit La-Ola-Wel­len Politiker*innen im Land Bre­men Mut zum Han­deln machen – Kli­ma­schutz muss end­lich als Quer­schnitts­auf­ga­be aller Senats­res­sorts ange­gan­gen wer­den. Ziel muss dabei eine 80%ige CO2-Reduk­ti­on bis 2030 (gegen­über 1990) und die Kli­ma­neu­tra­li­tät für Bre­men bis 2035 sein. Dies kann nur gelin­gen, wenn alle an den Vor­tei­len des Kli­ma­schut­zes teil­ha­ben. So kann Bre­men sei­nen Bei­trag zur Ein­hal­tung des glo­ba­len 1,5‑Grad-Ziels leis­ten, Vor­bild für ande­re Städ­te wer­den und zu einer glo­ba­len, völ­ker- und gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­den Kli­ma­ge­rech­tig­keit bei­tra­gen. Die Kli­ma­kri­se soll­te mit der­sel­ben Hand­lungs­stär­ke wie die Coro­na­kri­se bewäl­tigt und ein zukunfts­fä­hi­ges neu­es soli­da­ri­sches Modell für unse­re Wirt­schaft und Lebens­sti­le ent­wi­ckelt wer­den. Wir wol­len eine wirk­li­che Wende!

Die Ener­gie­wen­de umset­zen! Die Ver­bren­nung von Koh­le, Erd­öl und Erd­gas muss schnellst­mög­lich been­det wer­den und die Ver­sor­gung mit Strom und Wär­me bis spä­tes­tens 2035 zu 100% auf Basis von erneu­er­ba­ren Ener­gien wie Solar- und Wind­ener­gie erfol­gen. Die kli­ma­neu­tra­le Indus­trie­ent­wick­lung muss in der Auto­mo­bil- und Luft­fahrt­in­dus­trie, der Stahl­pro­duk­ti­on sowie der Nah­rungs­mit­tel­her­stel­lung und ‑ver­ar­bei­tung geför­dert wer­den. Bereits 2021 müs­sen deut­li­che Schrit­te zu einem Solar­strom­an­teil von 25% bis 2030 erfolgen.

Eine sozi­al-öko­lo­gi­sche Wen­de im Woh­nungs­be­reich: Die Unter­stüt­zung einer warm­mie­ten­neu­tra­len ener­ge­ti­schen Sanie­rung im öffent­li­chen und pri­va­ten Bereich muss gesi­chert wer­den. Die Schaf­fung von zusätz­li­chem Wohn­raum soll­te vor allem durch Ent­wick­lung, Erwei­te­rung und Auf­sto­ckung im Bestand erfol­gen. Dazu gehört auch die Umwand­lung von nicht mehr benö­tig­ten Büro- und Gewer­be­im­mo­bi­li­en, z.B. im Innen­stadt­be­reich sowie das Erschlie­ßen von leer­ste­hen­den Wohn­ge­bäu­den. Im Gebäu­de­be­stand muss die ener­ge­ti­sche Sanie­rungs­ra­te auf deut­lich über 2 % stei­gen und min­des­tens KfW55-Stan­dard erreicht werden.

Eine Ver­kehrs­wen­de bevor­zugt den Rad- und Fuß­ver­kehr gegen­über dem Auto durch mehr Attrak­ti­vi­tät und för­dert den ÖPNV. Dazu gehö­ren neue anspre­chen­de Infra­struk­tu­ren für Rad­ver­kehr und ÖPNV ins­be­son­de­re auch durch einen höhe­ren Anteil an den Ver­kehrs­flä­chen. Auto-Pendler*innen sol­len durch attrak­ti­ve Ange­bo­te auf den ÖPNV umge­lenkt wer­den. Der öffent­li­che Park­raum muss stark limi­tiert und sei­ne Nut­zung ange­mes­sen bepreist werden.

Wen­de in der Kli­ma­an­pas­sung: Leit­li­nie soll­ten Umbau und Sanie­rung vor Neu­bau und eine res­sour­cen- und flä­chen­spa­ren­de Gebäu­de­nut­zung und ver­kehrs­ver­mei­den­de Bau­leit­pla­nung sein. Die Flä­chen­ver­sie­ge­lung muss bis spä­tes­tens 2030 auf Net­to-Null redu­ziert wer­den. In allen bebau­ten Gebie­ten soll­te eine arten­rei­che und dem städ­ti­schen Kli­ma för­der­li­che Stadt­na­tur auf Dächern, Fas­sa­den und Frei­flä­chen wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den. Eine kli­ma­freund­li­che Stadt­pla­nung schafft schat­ten­spen­den­des Grün und trägt damit zum Gesund­heits­schutz der Bevöl­ke­rung bei.

Ernäh­rungs­wen­de: In der öffent­li­chen Ver­pfle­gung (Kitas, Kan­ti­nen, Men­sen) muss der Anteil von Fleisch und ande­ren tie­ri­schen Pro­duk­ten auf ein Min­dest­maß redu­ziert und eine weit­ge­hend pflanz­li­che Ernäh­rung geför­dert wer­den. Die Beschaf­fung soll­te dar­über hin­aus Regio­na­li­tät, sai­so­na­len und bio­lo­gi­schen Anbau berücksichtigen.

*Alle Infos fin­det Ihr unter:
www.bund-bremen.net/menschenkette

Wußten Sie schon…

… dass alle Inter­net-Ser­ver und Such­ma­schi­nen, die in den USA ste­hen, nach der dor­ti­gen Geset­zes­la­ge, dem Patri­ot Act, ver­pflich­tet sind, den Geheim­diens­ten alles offen­zu­le­gen? Dage­gen hilft es auch nicht, wenn die dor­ti­gen Ser­ver und Such­ma­schi­nen nichts spei­chern: es reicht, wenn der Geheim­dienst am Inter­net-Zugangs­punkt alles mit­liest und spei­chert. Sämt­li­che Meta­Ger-Ser­ver (Meta­Ger ist eine Such­ma­schi­ne, vegleich­bar zu Goog­le) ste­hen aus­schließ­lich in Deutschland.

Familienzusammenführung für Syrische Geflüchtete in Bremen

Bre­men hat zum 12.04.2021 ein neu­es Lan­des­auf­nah­me­pro­gramm für 100 syri­sche Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge aufgelegt.

Aner­kann­te syri­schen Flücht­lin­gen kön­nen beim Migra­ti­ons­amt Bre­men einen Antrag auf Fami­li­en­zu­sam­men­füh­rung aus huma­ni­tä­ren Grün­den auch außer­halb der Kern­fa­mi­lie stellen.

Der Antrag ist in Bre­men beim Migra­ti­ons­amt und in Bre­mer­ha­ven beim Bür­ger- und Ord­nungs­amt zu stel­len. Bit­te beach­ten Sie die der­zei­ti­gen pan­de­mie­be­ding­ten Rege­lun­gen in den Ämtern!

Migra­ti­ons­amt Bremen
Stre­se­mann­stra­ße 48
28207 Bremen
Tel.: 0421 36188630
www.migrantionsamt.bremen.de
office@migrationsamt.bremen.de

Bür­ger-und Ord­nungs­amt Bremerhaven
Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße 20
27576 Bremerhaven
Tel.: 0471 590‑3799
www.bremerhaven.de
auslaenderbehoerde@magistrat.bremerhaven.de

Bei dem Antrag muss nach­ge­wie­sen wer­den, dass der/die Antragsteller*in oder ein Bür­ge min­des­tens fünf Jah­re lang für die Lebens­un­ter­halts­kos­ten der Ange­hö­ri­gen auf­kom­men kann.

Gesund­heits­leis­tun­gen wer­den vom Land Bre­men getragen!

Der Antrag soll so schnell wie mög­lich gestellt wer­den, da es eben nur 100 Plät­ze gibt.

Bei Nach­fra­gen kön­nen Sie sich ger­ne an den Zuflucht e.V. wenden:
Zuflucht – Öku­me­ni­sche Aus­län­der­ar­beit e.V.
Berck­stra­ße 27
28359 Bremen
Tel.: 0421 8007004
zuflucht@kirche-bremen.de

Danke Mercedes! Ihr habt verstanden…

Mitarbeiter:innen in öffent­lich finan­zier­te Kurz­ar­beit schi­cken und Aktio­nä­re mit Divi­den­den über­schüt­ten – so geht Busi­ness heute!

Viel­leicht soll­te die­se “Den­ke” von Fach­leu­ten in die Schu­len getra­gen wer­den… (Fun­Fact: die mög­li­cher­wei­se pas­sen­de Platt­form des “Insti­tuts der deut­schen Wirt­schaft” gibt es schon: aus der Wirt­schaft bestell­te Fach­leu­te pro­du­zie­ren Unter­richts­ma­te­ri­al zur kos­ten­lo­sen Ver­wen­dung an Schu­len: https://www.wirtschaftundschule.de/

Absagen revisited…

Lie­be Film­freun­din­nen, lie­be Filmfreunde,

es fühlt sich inzwi­schen an wie Mur­mel­tier­tag, und wir brauch­ten unse­rem Text vom März eigent­lich nichts hin­zu­fü­gen, nur die Ter­mi­ne aktua­li­sie­ren… also: die Herbst­staf­fel fällt aus, wir hof­fen auf Wie­der­eröff­nung und wün­schen euch allen alles Gute! Bleibt gesund und ent­deckt gute Fil­me, wo immer sie euch begegnen!

Mit geknick­ten Grü­ßen
das Kino-in-de-Neu­stadt – Team

Wie es den Geflüchteten nach den Bränden in Moria geht

Wohin flie­hen, wenn dein Gefäng­nis brennt? Seit dem Brand im Flücht­lings­la­ger auf der grie­chi­schen Insel Les­bos leben die meis­ten Geflüch­te­ten dort auf der Stra­ße. Die Fotos des Foto­gra­fen Ange­los Chris­to­fi­lopou­los zei­gen Men­schen, die um ihr Leben kämpfen.

Mehr dazu bei Kraut­re­por­ter / Belin­da Gras­nick: https://krautreporter.de/3473-wie-es-den-gefluchteten-nach-den-branden-in-moria-geht

Europäische Flüchtlingspolitik…

Eine Katastrophe mit Ansage – Nie wieder Moria

Jah­re­lang haben Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen vor einer sol­chen Kata­stro­phe an den Außen­gren­zen gewarnt. Sie ist die Fol­ge einer Poli­tik, die Men­schen ent­wür­digt, statt ihre Wür­de zu schüt­zen. Die Brand­ka­ta­stro­phe von Moria darf kein Warn­schuss sein, sie muss der Anlass sein, die Abschre­ckungs­po­li­tik zu been­den. Jetzt muss schnell gehan­delt wer­den – das darf sich nicht wiederholen.

Euro­päi­sche Flücht­lings­po­li­tik… wei­ter­le­sen

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde

Lan­ge hat­te er damit »gedroht«, jetzt will Donald Trump wohl tat­säch­lich 10.000 US-Sol­da­ten aus Deutsch­land abzie­hen. Zu nied­rig sei­en die deut­schen Rüs­tungs­aus­ga­ben, pol­tert der US-Prä­si­dent, die USA wären nicht mehr bereit, für »unse­re Sicher­heit zu sor­gen«. Pflicht­schul­dig beteu­ert die deut­sche Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin Kramp-Kar­ren­bau­er, dass man sich doch aber gro­ße Mühe gäbe mit der Auf­rüs­tung. Und das stimmt lei­der wirk­lich: Um sat­te zehn Pro­zent auf knapp 50 Mrd. Euro erhöh­te sie den Mili­tär­haus­halt 2019 im Ver­gleich zum Vor­jahr. Und trotz Coro­na wur­de kein ein­zi­ges Pro­jekt ein­ge­stampft, im Gegen­teil: selbst im aktu­el­len Kon­junk­tur­pa­ket wur­den, kaum bemerkt von der Öffent­lich­keit, noch ein­mal zusätz­li­che 10 Mil­li­ar­den Euro für Auf­rüs­tung ver­steckt. Kein ande­res Land unter den Top 15 der Welt ver­zeich­net einen so star­ken Anstieg der Rüs­tungs­aus­ga­ben. Sich von Trump dik­tie­ren zu las­sen, immer mehr Geld für Pan­zer und Kriegs­ge­rät zu ver­schleu­dern, was für ein fata­ler Feh­ler! Eine sou­ve­rä­ne deut­sche Regie­rung wür­de Trump ant­wor­ten: Hey, Mr. Prä­si­dent, super Idee die­ser Abzug, aber holen Sie doch bit­te nicht nur 10 000 Sol­da­ten, son­dern gleich das gan­ze Kon­tin­gent nach Hau­se. Und vor allem: neh­men Sie die US-Atom­waf­fen gleich mit, die brau­chen wir hier näm­lich schon gar nicht! Der Abzug soll­te aller­dings auch wirk­lich ein Abzug sein, und kei­ne Ver­le­gung nach Polen und damit noch dich­ter an die rus­si­sche Gren­ze, wie Trump das offen­bar plant.  Anstatt sich von den USA und der NATO zu teu­ren Rüs­tungs­pro­jek­ten wie der Beschaf­fung von atom­waf­fen­fä­hi­gen US-Kampf­flug­zeu­gen antrei­ben zu las­sen, soll­te die Bun­des­re­gie­rung also das Rück­grat haben, unse­re Sou­ve­rä­ni­tät zu ver­tei­di­gen und Trump Paro­li zu bie­ten.  War­um es absurd ist, unse­re Sicher­heit aus­ge­rech­net von einem Land zu erwar­ten, das die aggres­sivs­te Mili­tär­macht der Welt ist und tag­täg­lich demons­triert, das es sich um euro­päi­sche und deut­sche Inter­es­sen einen Dreck schert– dar­über spre­che ich die­se Woche im Video.  Mel­de dich an für mei­nen News­let­ter »Team Sahra« um die wöchent­li­chen Vide­os und mehr jeden Don­ners­tag direkt in Dein Post­fach zu bekom­men: https://www.team-sahra.de

Onlinesprechstunde zu “Was ich schon immer über Linux als Alternative wissen wollte” am Di, 28.7. ab 18 Uhr

Die Bre­mer Orts­grup­pe von Digi­tal­cou­ra­ge lädt zur Digi­tal­sprech­stun­de am Diens­tag, 28. Juli um 18 Uhr ein.
In die­ser Digi­tal­sprech­stun­de wer­den wir uns mit Fra­gen rund um Freie Soft­ware und das freie Betriebs­sys­tem Linux auseinandersetzen.

  • Was macht die­se freie Soft­ware eigent­lich frei?
  • Wel­che Vor­tei­le hat es, wenn freie Soft­ware ver­bei­tet wird und wel­che Nach­tei­le ent­ste­hen, wenn sich Staa­ten, Fir­men oder Ver­wal­tun­gen von unfrei­er Soft­ware abhän­gig machen?
  • Wird für die Instal­la­ti­on von so einem Linux nicht min­des­tens ein Infor­ma­tik­di­plom benö­tigt und wie kön­nen pro­prie­tä­re For­ma­te, wie Word Doku­men­te dann noch bear­bei­tet werden?
  • Was wür­de das kon­kret bedeu­ten, selbst mehr freie Soft­ware einzusetzen?

Die Digi­tal­sprech­stun­de fin­det in einem Online For­mat statt, die Zugangs­da­ten schi­cken wir nach der Anmel­dung zu.
Aus tech­ni­schen Grün­den ist die Teil­nah­me auf 10 Per­so­nen begrenzt, wir bit­ten daher um Anmel­dung bis Mon­tag, 27. Juli 12:00 an ortsgruppe@bremen.digitalcourage.de

Monitor Berichtet über Corona in Flüchtlings-Unterkünften

Monitor-Video: Eingesperrt und ausgeliefert – Corona in deutschen Flüchtlingsunterkünften

“Tau­sen­de Men­schen in deut­schen Flücht­lings­un­ter­künf­ten sind kaum geschützt gegen Coro­na: Vie­le leben auf engs­tem Raum. In ein­zel­nen Unter­künf­ten sind schon mehr als die Hälf­te der Bewoh­ner infi­ziert. Wäh­rend die Maß­nah­men der Bun­des­län­der vie­ler­orts kaum Wir­kung ent­fal­ten, wach­sen Ohn­macht und Wut bei den ein­ge­sperr­ten Flücht­lin­gen.” (Moni­tor)

Im Bei­trag wird auch über die Situa­ti­on in Bre­men (Erst­auf­nah­me­la­ger Lin­den­stra­ße) berichtet.

Moni­tor berich­tet über Coro­na in Flücht­lings­un­ter­künf­ten
Teil des Bei­trags über die Situa­ti­on in Bre­men / Lindenstraße

Moni­tor berich­tet über Coro­na in Flücht­lings­un­ter­künf­ten
kom­let­ter Beitrag

FAQ – Häufige Fragen

meet.jit.si oder was? (Wo anmelden)
Jit­si ist open­so­ur­ce Soft­ware und frei erhält­lich. Es gibt ver­schie­de­ne Fir­men, Orga­ni­sa­tio­nen und Pri­vat­leu­te, die die­se Soft­ware auf ihren Rech­nern lau­fen las­sen (“hos­ten”) und so im Prin­zip jedem ermög­li­chen, sich zu VKs zu verabreden.

Das Pro­blem ist das Ver­trau­en, wel­ches man in die­sen Hos­tern ent­ge­gen bringt. Zwi­schen Cli­ent (ich / du…) und dem Ser­ver ist der Inhalt ver­schlüs­selt, auf dem Ser­ver aber nicht. Die Fra­ge ist also: ver­traut man dem Hos­ter, dass er mit den durch sei­nen Rech­ner lau­fen­den Daten nichts Böses anstellt…

Die Fir­ma 8x8.com (https://www.8x8.com) sitzt in Cali­for­ni­en, unter­stützt die Ent­wi­ckung der Soft­ware und bie­tet eine kos­ten­lo­se Nut­zung der Soft­ware über die Adres­se https://meet.jit.si – damit ist über die­se Adres­se der Stand­ort des Ser­vers in den USA und es gilt US-Recht – wie auch immer man das bewertet.

Digi­tal­cou­ra­ge e.V. (https://jitsi.digitalcourage.de) und Sys­tem­Li (https://meet.systemli.or) betrei­ben ihre Ser­ver in Deutsch­land, sind also euro­päi­schem Daten­schutz­recht unter­wor­fen – mal abge­se­hen von ihrem poli­ti­schen Selbstverständnis.

Tech­nisch tun sich die Ser­ver nicht viel, nach mei­nen Erfah­run­gen spie­len so vie­le Fak­to­ren bei der tech­ni­schen Qua­li­tät der VK mit, dass die Ser­ver­leis­tung nur einen Fak­tor von vie­len dar­stellt. Zum Bei­spiel die Tages­s­zeit, wann das Tref­fen statt fin­det: wenn “alle” im Inter­net unter­wegs sind, gibt es Stau, Sonn­tag mor­gens ist die (Daten-) Auto­bahn frei … 

Videokonferenzen und der ganze Rest.…

Seit Coro­na neue “Umgangs­for­men” nahe legt, sind Video­kon­fe­ren­zen häu­fi­ges Mit­tel, der dro­hen­den Kon­takt­lo­sig­keit zu ent­ge­hen. Das gilt auch für uns – und wie Vie­le haben wir uns stol­pernd in die neue Welt begeben.

Unse­re Erfah­run­gen mit Jit­si, Web­cams, Hos­tern und dem gan­zen Rest haben wir an die­ser Stel­le zusam­men gestellt, viel­leicht inter­es­siert das auch andere.

Petition ‘Schließt Massenunterkunft Lindenstraße – schafft sichere Wohnsituation für Geflüchtete!’

Lie­be Leute,

alle sol­len Distanz hal­ten, um Anste­ckung zu ver­mei­den – in der “Erst­auf­nah­me­ein­rich­tung Lin­den­stra­ße” leben meh­re­re hun­dert Men­schen auf engem Raum, teil­wei­se zu Vie­len in einem Zim­mer, unter Bedin­gun­gen, die wir glück­li­cher­wei­se nicht aus­hal­ten müssen.

Die Initia­ti­ve “Tog­e­ther we are Bre­men” hat dage­gen eine – wie wir fin­den – unter­stüt­zens­wer­te Peti­ti­on gestartet.

Wir habe bei der Peti­ti­on ‘Schließt Mas­sen­un­ter­kunft Lin­den­stra­ße – schafft siche­re Wohn­si­tua­ti­on für Geflüch­te­te!’ unter­schrie­ben und wür­den uns  sehr freu­en, wenn ihr auch mitmacht.

Je mehr Men­schen die Peti­ti­on unter­stüt­zen, des­to grö­ßer ist die Wahr­schein­lich­keit, dass sie Erfolg hat. Hier könnt ihr mehr über die Kam­pa­gne erfah­ren und unterzeichnen:

Link zur Petition

Vie­len Dank!

das Team “Kino in der Neustadt”

Absagen…

Lie­be Film­freun­din­nen, lie­be Filmfreunde!

Es ist ein merk­wür­di­ges Gefühl: obwohl die aller­meis­ten von uns (zum Glück noch) gesund sind, hören wir von allen Sei­ten: direk­ten Kon­takt ver­mei­den! Schu­len zu, Treff­punk­te zu, dem­nächst Men­schen­an­samm­lun­gen mit mehr als 5 Per­so­nen verboten?

Wie auch immer, ob wir das ange­mes­sen fin­den oder nicht: im Moment geht es nicht anders. Min­des­tens bis Ostern schlies­sen – schwe­ren Her­zens – die VEG – Gemein­de­zen­tren Zion, Pau­li und MC. Das KUNZ (unser zwei­ter Spiel­ort) und die OS Leib­niz­platz sind auch betrof­fen, kurz: wenn wir Pech haben, fällt die kom­plet­te Früh­lings­staf­fel von Kino in der Neu­stadt ins Was­ser. Wir wol­len hof­fen, dass das die schlech­tes­te Nach­richt bleibt und nicht wirk­li­che Pro­ble­me entstehen.

Wir wür­den uns freu­en, wenn alles nicht so schlimm wird und wir viel­leicht doch noch den ein oder ande­ren Film zei­gen kön­nen – auf jeden Fall hal­ten wir euch auf dem Laufenden!

Mit (etwas) geknick­ten Grü­ßen
das Kino-in-de-Neu­stadt – Team

Friedensdemonstration in Bremerhaven gegen “Defender Europe 2020”

Bremerhaven/Bremen. Die Bre­mer­ha­ve­ner “Initia­ti­ve Mut zum Frie­den” und das Bre­mer Frie­dens­fo­rum rufen am Sams­tag, 22. Febru­ar, zu einer Demons­tra­ti­on anläss­lich des Groß­ma­nö­vers “Defen­der 2020” in Bre­mer­ha­ven auf. Start ist um 11 Uhr an der Gro­ßen Kir­che, Bür­ger­meis­ter-Smidt-Stra­ße 45, die Abschluss­kund­ge­bung fin­det am Zoll­tor Roter Sand statt. 

Der Ter­min (22. Febru­ar) wur­de im Hin­blick dar­auf gewählt, dass meh­re­re Zei­tun­gen für die­sen Tag die Anlan­dung von Kriegs­ge­rät in der See­stadt ankün­dig­ten. Die Demons­tra­ti­on dürf­te auch bun­des­wei­tes Inter­es­se her­vor­ru­fen, han­delt es sich doch um eine der ers­ten grö­ße­ren Akti­on gegen “Defen­der Euro­pe 2020”. Die Medi­en­be­rich­te las­sen bereits erah­nen, wel­che Aus­ma­ße die­se Kriegs­übung haben wird. 

Die größ­te US-Trup­pen­ver­le­gung nach Euro­pa seit 25 Jah­ren läuft über Bre­mer­ha­ven. Wir haben die begrün­de­te Ver­mu­tung, dass das mili­tä­ri­sche Gerät mit dem RoRo-Frach­ter Endu­rance gelie­fert wird, der am 19. Febru­ar abends in Bre­mer­ha­ven fest­ma­chen soll. Der Auf­ruf zur Demons­tra­ti­on in Bre­mer­ha­ven ent­hält vier Forderungen: 

  • Kei­ne Kriegs­ge­rä­te über Bremerhaven, 
  • Ent­span­nungs­po­li­tik und poli­ti­sche Kon­flikt­lö­sun­gen statt mili­tä­ri­scher Konfrontation, 
  • Koope­ra­ti­on mit Russ­land in einem gemein­sa­men Haus Europa, 
  • kon­se­quen­te Abrüs­tung und Nut­zung der frei­wer­den­den Mit­tel für sozia­le und öko­lo­gi­sche Aufgaben. 

Unter­stüt­zung haben bis­her wei­te­re Orga­ni­sa­tio­nen signa­li­siert, so die DFG-VK, VVN-BdA, Die Lin­ke, Auf­ste­hen und das Netz­werk Frie­dens­ko­ope­ra­ti­ve Wesermarsch. 

Zwei Links zur eige­nen Recherche:

https://www.marinetraffic.com zeigt in einer Live Map den Ort aller Schif­fe an, bei der Ein­ga­be des Schiffs­na­mens erhält man detail­lier­te Aus­künf­te. https://www.arcshipping.com ist die Home­page der Schiff­fahrts­ge­sell­schaft, die die Mili­tär­trans­por­te in der Ver­gan­gen­heit immer vor­ge­nom­men hat. Bei SCHEDULE wer­den Fahr­plä­ne aus­ge­ge­ben – die Endu­rance ist aller­dings nicht dabei, was wir als Zei­chen wer­ten, dass sie kei­ne zivi­le Fracht an Bord hat.

Erstes Treffen des Vorbereitungs-Teams im neuen Jahr

Lie­be Leute,

am 15. janu­ar ab 19:30 trifft sich das Vor­be­rei­tungs-Team von “Kino in der Neustdt / glo­ba­le lokal” zum ers­ten Mal im neu­en Jahr.

Wir freu­en uns über Neu­gie­ri­ge und (viel­leicht dem­nächst) Aktive!

Wenn ihr schon immer mal mit­be­stim­men woll­tet, wel­che Fil­me gezeigt wer­den, oder wenn ihr viel­leicht über­legt, bei der Orga mit­zu­ma­chen – mel­det euch!

Ihr erreicht uns per Mail unter kontakt@kino-in-der-neustadt.de
oder über Tele­gram unter @Kinoinderneustadt

Bis bald 🙂

Gemeinnützige Zivilgesellschaft …oder doch nicht? Attac, das BFH Urteil und die Folgen

Diens­tag, 29.Okt., 19.00
Über­see-Muse­um, Bahn­hofs­platz 13

Der §52 der Abga­ben­ver­ord­nung regelt in Deutsch­land, wel­che Ver­ei­ne gemein­nüt­zig sind. Die­se Abga­ben­ver­ord­nung aus dem Jahr 1977 ist ver­al­tet und wird zudem miss­braucht, um den Hand­lungs­spiel­raum von Orga­ni­sa­tio­nen ein­zu­schrän­ken, die
sich ein­deu­tig poli­tisch posi­tio­nie­ren („shrin­king spaces“). Ein Bei­spiel: Das Urteil des
Bun­des­fi­nanz­ho­fes zur Gemein­nüt­zig­keit von Attac im Febru­ar 2019. 

Die Alli­anz „Rechts­si­cher­heit für poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung“ ist ein Zusam­men­schluss
von mehr als 120 Ver­ei­nen und Stif­tun­gen, die sich für eine ver­än­der­te
Abga­ben­ord­nung und ein moder­nes Gemein­nüt­zig­keits­recht einsetzt. 

  • Ste­fan Die­fen­bach-Trom­mer (Ber­lin), Koor­di­na­tor der Alli­anz „Rechts­si­cher­heit für poli­ti­sche Wil­lens­bil­dung“, erläu­tert die Arbeit der Allianz
  • Son­ja Tau­bert (Attac Bre­men) stellt den Fall Attac dar
  • Veranstalter*innen berich­ten über Aus­wir­kun­gen auf ihre Organisation

Eine Ver­an­stal­tung von: Attac, Bre­mer Infor­ma­ti­ons­zen­trum für Men­schen­rech­te und Ent­wick­lung, Mehr Demo­kra­tie, Stif­tung die schwel­le, Robin Wood, Digi­tal­cou­ra­ge, Forum Infor­ma­ti­ke­rIn­nen für Frie­den und gesell­schaft­li­che Verantwortung

Internationaler Kulturnachmittag

Sams­tag, 12.10.2019 17–21 Uhr VEG St. Pau­li (Gro­ße Kran­ken­str. 11, 28199 Bremen)

Der “Inter­na­tio­na­ler Men­schen­rechts­ver­ein Bre­men e.V” ver­an­stal­tet ein inter­na­tio­na­les Tanz- und Musik­pro­gramm, es gibt auch Speis + Trank! 🙂

Hin­ter­grund: Die For­de­rung nach der Been­di­gung der Kri­mi­na­li­sie­rung des Bre­mer Menschenrechtsvereins

Am 23. Mai 2019 wur­de der Vor­sit­zen­de des IMRV Bre­men – Viraj Men­dis – auf die Ter­ror­lis­te des sri-lan­ki­schen Regimes gesetzt.

Der IMRV hat sich ener­gisch gegen das EU-Ver­bot der LTTE vor sei­nem Inkraft­tre­ten im Jahr 2006 aus­ge­spro­chen und die ver­hee­ren den Aus­wir­kun­gen des Ver­bots auf den Frie­dens­pro­zess bekannt gemacht.

Nach dem Ende des Ver­nich­tungs­krie­ges im Jahr 2009 hat der Ver­ein tami­li­schen Akti­vis­ten in Deutsch­land und Euro­pa, denen im Rah­men die­ses Ver­bots mit Frei­heits­stra­fe gedroht wur­de, poli­tisch wei­ter ver­tei­digt. Im Jahr 2018 traf das Schwei­zer Gericht nach einer inten­si­ven und lang­wie­ri­gen Anhö­rung einen rich­tungs­wei­sen­den Ent­scheid, die 11 tami­li­schen Akti­vis­ten, die ange­klagt wur­den, nicht zu ver­haf-
ten und lehn­te die Kri­mi­na­li­sie­rung der LTTE ab (https://humanrights.de/de/3691).
Dies ist der größ­te Sieg gegen die EU-Ver­bo­te, die auf eine Kri­mi­na­li­sie­rung des tami­li­schen Kamp­fes abzielen.

Die Ver­eins­rol­le in der poli­ti­schen Kam­pa­gne und sein Ver­spre­chen, den durch den Schwei­zer Ent­scheid eröff­ne­ten poli­ti­schen Raum wei­ter aus­zu­bau­en, ist zwei­fel­los der Aus­lö­ser für die Auf­nah­me des sin­gha­le­si­schen Vor­sit­zen­den des IMRV in die Ter­rorl-
iste.

Ob die­se sri-lan­ki­sche Akti­on im Zusam­men­hang mit dem bestehen­den EU-Ver­bot zur Iso­lie­rung und Zer­stö­rung des IMRV Bre­men ein­ge­setzt wird oder ob Men­schen, die die 25-jäh­ri­ge inter­na­tio­na­lis­ti­sche Arbeit des Ver­eins ken­nen, zu sei­ner Ver­tei­di­gung
kom­men wer­den, ist eine Fra­ge, die nur Sie beant­wor­ten können.

www.humanrights.de

Fairwashing statt Politik

Textilsiegel Grüner Knopf

Der “Grü­ne Knopf” führt die Kon­su­men­ten hin­ters Licht. Skla­ven­löh­ne, Umwelt­zer­stö­rung und Kin­der­ar­beit wer­den damit nicht ver­hin­dert. Dabei gäbe es einen Ausweg.

Vor 7 Jah­ren brann­te das Werk von Ali Enter­pri­ses in Paki­stan, im Jahr 2013 stürz­te in Ban­gla­desch die Tex­til­fa­brik Rana Pla­za ein. Die Arbeits­be­din­gun­gen bei den Zulie­fe­rern deut­scher Tex­til­kon­zer­ne sind seit­her ein Politikum.

Fair­wa­shing statt Poli­tik wei­ter­le­sen

Europas Antwort muss Widerstand sein

Die Euro­pä­er soll­ten die Part­ner­schaft mit Chi­na, Russ­land und Indi­en suchen, um der Regie­rung Trump die Stirn zu bieten.

DPA
Foto: dpa

Donald Trump wird Euro­pa anläss­lich des G7-Gip­fels in die­sem Monat einen neu­er­li­chen Besuch abstat­ten, und den euro­päi­schen Regie­run­gen gehen, was den Umgang mit die­sem US-Prä­si­den­ten angeht, die Optio­nen aus. Sie haben ver­sucht, ihn zu bezir­zen, zu über­re­den, zu igno­rie­ren oder anzu­er­ken­nen, dass man ande­rer Mei­nung ist. Doch Trumps Bös­wil­lig­keit ist gren­zen­los. Die ein­zi­ge Alter­na­ti­ve ist daher, ihm Wider­stand zu leisten. 

[Link zum Arti­kel auf IPG]

… auch wenn es nicht allen gefällt

“Die Wür­de des Men­schen ist unan­tast­bar”. Fritz Bau­er, Anklä­ger im Frank­fur­ter Ausch­witz-Pro­zess, ließ den ers­ten Satz des Grund­ge­set­zes an der Fas­sa­de des Frank­fur­ter Gerichts anbrin­gen. Med­ico Inter­na­tio­nal hat ihn als Kulis­se im Film zur Blei­be­rechts­kam­pa­gne genutzt, die Med­ico zusam­men mit dem Grund­rech­te­ko­mi­tee initi­iert haben. Wir freu­en uns über Ver­brei­tung per Email und Social Media!

Cyberpeace statt Cyberwar

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Neu­er­dings reden alle von „Cyber“.
Von “Cyber­waf­fen” von “Cyber­an­grif­fen” und natür­lich auch vom “Cyber­war”!
Aber wie wür­de ein soge­nann­ter “Cyber­war” eigent­lich aus­se­hen?
Und wol­len wir wirk­lich, dass Geheim­diens­te und Mili­tärs unse­re Rech­ner, Tele­fo­ne, Autos, Rou­ter und Kühl­schrän­ke in Waf­fen ver­wan­deln?


Der Film oben ist eine Auf­trags­ar­beit für den Fiff – fiff.de/ – “Forum Infor­ma­ti­ke­rIn­nen für Frie­den und gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung e.V.”

Durch die Digi­ta­li­sie­rung der Gesell­schaft sind IT-Sys­te­me heu­te weit ver­brei­tet. Das „Inter­net of Things“ durch­zieht unser gesam­tes All­tags­le­ben. Damit wer­den wir alle zum Angriffs­ziel: Com­pu­ter und Mobil­te­le­fo­ne, aber auch Haus­tech­nik, Auto­mo­bi­le oder öffent­li­che Infra­struk­tur kön­nen durch Schad­soft­ware in Cyber­waf­fen ver­wan­delt werden.

Syl­via Joh­nigk, Spre­che­rin der Cyber­peace-Kam­pa­gne und Vor­stands­mit­glied des FIfF, erläu­tert: „Cyber­krie­ge wer­den durch Schad­pro­gram­me geführt, die Sicher­heits-Schwach­stel­len in digi­ta­len Sys­te­men aus­nut­zen. Sol­che Schwach­stel­len sind in jedem Sys­tem vor­han­den oder wer­den durch den Angrei­fer selbst geschaf­fen. Bekann­te Schwach­stel­len wer­den nicht besei­tigt, son­dern geheim gehal­ten und spä­ter für Angrif­fe aus­ge­nutzt. Die­se Pra­xis bedroht unse­re gesam­te Gesellschaft.“

Ste­fan Hügel, Vor­sit­zen­der des FIfF-Vor­stands, ergänzt: „Auch deut­sche Behör­den sind an die­sem Spiel betei­ligt. Dem Mili­tär und Geheim­diens­ten wer­den erheb­li­che Steu­er­mit­tel zur Ver­fü­gung gestellt, um Schwach­stel­len auf dem Markt zu kau­fen. Anstatt für die Sicher­heit der Bevöl­ke­rung zu sor­gen, indem die­se Schwach­stel­len besei­tigt wer­den, nutzt man sie für spä­te­re Angrif­fe. Das ist unver­ant­wort­lich und gefährlich.“

Cyber­waf­fen kön­nen nicht kon­trol­liert wer­den, wenn sie erst ein­mal frei­ge­setzt sind. Ihr Urhe­ber kann nicht ermit­telt wer­den; er bleibt im Anony­men. Letzt­lich kos­ten sie gro­ße Sum­men an Steu­er­gel­dern und scha­den uns mehr als sie uns nutzen.

Das FIfF for­dert, dass Cyber­waf­fen auf rein defen­si­ve Zwe­cke beschränkt blei­ben. Sie dür­fen weder her­ge­stellt, noch gehan­delt, noch für offen­si­ve Zwe­cke ein­ge­setzt wer­den. Deutsch­land muss auf eine offen­si­ve Cyber­stra­te­gie ver­zich­ten, sich ver­pflich­ten, kei­ne Cyber­waf­fen zu ent­wi­ckeln und zu ver­wen­den und inter­na­tio­na­le Abkom­men zu einem welt­wei­ten Bann von Cyber­waf­fen müs­sen ange­strebt und geför­dert wer­den. Mit sei­ner Kam­pa­gne Cyber­peace setzt sich das FIfF für die­se For­de­run­gen ein.

Quel­le: https://www.fiff.de/kurzfilm-cyberpeace-statt-cyberwar

Konzernklagen: aus 5 Mio. werden 935 Mio.

(Ein Auf­ruf von “Mehr Demo­kra­tie e.V.”)

Lie­be Leser,

wie schein­hei­lig: Die USA und Kana­da hat­ten bei TTIP und CETA auf Kon­zern­kla­ge­rech­te in den Han­dels­ver­trä­gen bestan­den. Nun haben sie selbst im Herbst 2018 ihr Han­dels­ab­kom­men NAFTA mit­ein­an­der neu ver­han­delt. Und sie­he da: 

Bei­de Län­der ver­zich­ten in dem Abkom­men auf die umstrit­te­ne Par­al­lel­jus­tiz für Konzerne.

Die Begrün­dung: Die Andro­hung von Schieds­ge­richts­kla­gen ver­hin­de­re Geset­ze im Inter­es­se aller. Unse­re Rede seit Jah­ren! In der EU ste­hen zahl­rei­che wei­te­re Han­dels- und Inves­ti­ti­ons­schutz­ab­kom­men vor dem Inkraft­tre­ten. Sie geben den Kon­zer­nen Zugang zu einer Par­al­lel­jus­tiz, um ihre Rech­te durch­zu­set­zen. Wir for­dern, die­se Pri­vi­le­gi­en zu beenden.

Des­halb star­ten wir heu­te mit dem Netz­werk Gerech­ter Welt­han­del die Kam­pa­gne “Men­schen­rech­te schüt­zen – Kon­zern­kla­gen stop­pen!” – mit einer Akti­on vor dem Bun­des­tag in Berlin. 

Inves­ti­ti­ons­schutz ist ein schö­nes Bei­spiel für eine gut gemein­te Idee, die in der Umset­zung nicht funk­tio­niert. Der Ursprungs­ge­dan­ke aus den 60er Jah­ren ist fol­gen­der: Ohne Aus­lands­in­ves­ti­tio­nen gibt es weder glo­ba­le Kon­zer­ne, noch glo­ba­le Pro­duk­ti­ons­ket­ten. Schieds­ge­rich­te soll­ten Inves­ti­tio­nen in Dik­ta­tu­ren, in denen es kei­ne unab­hän­gi­ge Jus­tiz gibt, gegen poli­ti­sche Will­kür schützen.

Der ers­te Streit­fall wur­de erst 1987 regis­triert. In den 1990er Jah­ren nah­men die Ver­fah­ren zu und erst seit den 2000er Jah­ren gibt es vie­le Fälle. 

Bis heu­te ist wis­sen­schaft­lich nicht ein­deu­tig nach­ge­wie­sen, dass pri­va­te Kon­zern­kla­ge­rech­te Inves­ti­tio­nen nen­nens­wert beför­dern.

Ande­rer­seits ist der Scha­den, den die­se unde­mo­kra­ti­sche
Kon­zern­jus­tiz anrich­tet, immens: 

Aus Angst vor Scha­dens­er­satz­kla­gen fin­det sinn­vol­le Gesetz­ge­bung gar nicht erst statt.

Auf der Pro-Sei­te steht also nichts oder bes­ten­falls wenig.

Bei­spiel 2018: Der fran­zö­si­sche Umwelt­mi­nis­ter woll­te die Gewin­nung von kli­ma­schäd­li­chen Koh­len­was­ser­stof­fen ver­bie­ten. Doch der Gesetz­ent­wurf wur­de abge­schwächt, nach­dem der Ölkon­zern Ver­mi­li­on mit einer Kla­ge vor einem pri­va­ten Schieds­ge­richt gedroht hatte.

Schieds­ge­rich­te urtei­len nicht auf der Basis der Geset­ze, son­dern auf der Basis von Handelsabkommen. 

Bei­spiel 2011: Ecua­dor kün­dig­te einen Ölför­der­ver­trag mit Occi­den­tal Petro­le­um (Oxy). Der US-Kon­zern hat­te die Lizenz wei­ter­ver­kauft und damit gegen ecua­do­ria­ni­sches Recht ver­sto­ßen. Das pri­va­te Schieds­ge­richt bestä­tig­te dies. Den­noch gewann Oxy die Kla­ge gegen die Ver­trags­auf­lö­sung vor dem pri­va­ten Schieds­ge­richt. Zusätz­lich wur­de Ecua­dor wegen „unfai­rer Behand­lung“ ver­ur­teilt und zur bis­her größ­ten Scha­den­er­satz­zah­lung von 2,4 Mil­li­ar­den US-Dol­lar inklu­si­ve Zin­ses­zin­sen ver­don­nert. Das ist so viel wie die Hälf­te der jähr­li­chen Gesund­heits­aus­ga­ben des klei­nen Lan­des.1

Die Höhe der zuge­spro­che­nen Sum­men ist fast schon kriminell.

Bei­spiel 2012: Liby­en muss der kuwai­ti­schen Tou­ris­mus­fir­ma Al Kha­ra­fi 935 Mil­lio­nen US-Dol­lar Scha­den­er­satz zah­len, weil die Bau­ge­neh­mi­gung für ein Stück Land nahe Tri­po­lis zurück­ge­zo­gen wur­de. Der direk­te ent­stan­de­ne Scha­den durch ange­fal­le­ne Kos­ten betrug ledig­lich fünf Mil­lio­nen US-Dol­lar – es kam nie zu Bau­ar­bei­ten. Doch das Gericht sprach dem Inves­tor zusätz­lich 30 Mil­lio­nen US-Dol­lar an „mora­li­schem Scha­den­er­satz“ zu sowie 900 Mil­lio­nen US-Dol­lar an „ent­gan­ge­nen Gewin­nen“.2

Das Sys­tem selbst hat sich pervertiert.

In den letz­ten zehn Jah­ren hat sich eine regel­rech­te Kla­ge-Indus­trie her­aus­ge­bil­det. Nur Kon­zer­ne haben Zugang zu die­sem pri­va­ten glo­ba­len Jus­tiz­sys­tem, Men­schen nicht. Welt­weit schüt­zen über 3.400 Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men die Rech­te von Kon­zer­nen. Sie kön­nen Regie­run­gen vor inter­na­tio­na­len Schieds­ge­rich­ten ver­kla­gen, wenn sie sich unge­recht behan­delt füh­len. Umge­kehrt gibt es die­se Mög­lich­keit bei Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen nicht.Wir for­dern: Kon­zern-Kla­ge­rech­te abschaf­fen, statt­des­sen Unter­neh­mens­haf­tung ver­bes­sern und Men­schen­rech­te schützen. 

Hier kli­cken und gegen unfai­re Par­al­lel­jus­tiz unterschreiben!

Wir for­dern die EU und ihre Mit­glied­staa­ten auf, die­se Pri­vi­le­gi­en für Kon­zer­ne zu been­den. Wir for­dern, dass sie sich aus Inves­ti­ti­ons­ab­kom­men, die Kon­zern­kla­ge­rech­te ent­hal­ten, zurück­zie­hen. Wir for­dern, künf­tig kei­ne Abkom­men mit Kon­zern­kla­ge­rech­ten mehr abzuschließen.

Herz­li­che Grüße

Roman Huber
Geschäfts­füh­ren­der Bun­des­vor­stand “Mehr Demo­kra­tie e.V.”

Fuß­no­ten:
1 PUBLIC CITIZEN: Occi­den­tal v. Ecua­dor Award Spot­lights Peri­ls of Inves­tor-Sta­te Sys­tem, Memo­ran­dum, Washing­ton, 21. Novem­ber 2012.
2 Link zur Quel­le (PDF)