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Sold City

Sonntag, 24. November, 16:00

Seit die Gemein­nüt­zig­keit des Woh­nungs­baus fast über­all in Euro­pa auf­ge­ho­ben wur­de, gilt Woh­nen nicht mehr als Men­schen­recht. Nun ent­schei­det der Markt, wo Men­schen leben. Damit hat sich auch in Deutsch­land ein Sys­tem der Ver­nich­tung bezahl­ba­ren Wohn­raums eta­bliert, das unse­re Gesell­schaft aus­ein­an­der­di­vi­diert. In Deutsch­land, ins­be­son­de­re in den Groß­städ­ten, leben tra­di­tio­nell mehr Men­schen zur Mie­te als in Eigen­tum. Die­se Men­schen, in Ber­lin sind es sogar 82%, sind zuneh­mend bedroht. Die Ursa­chen: eine neo­li­be­ra­le Poli­tik seit der Jahr­tau­send­wen­de und die Finanz­kri­se. Ein in Deutsch­land ver­gleichs­wei­se guter Mieter:innenschutz wur­de zum Woh­le des Kapi­tals mehr und mehr auf­ge­weicht. Seit­her geht es nicht mehr ums Woh­nen, son­dern um Geld­an­la­ge. Inter­na­tio­na­les Kapi­tal kreist um das soge­nann­te Betongold.

 

„Sold City“, der neue Film in zwei Tei­len von Les­lie Fran­ke und Her­do­lor Lorenz („Wer ret­tet wen?“„Der markt­ge­rech­te Pati­ent“„Der markt­ge­rech­te Mensch“), zeigt, wie der Immo­bi­li­en­boom in Deutsch­land ent­stan­den ist, wie die Betrof­fe­nen ihn erle­ben und wie wir uns weh­ren können.

Der 2. Teil „Ent­eig­nung statt Mie­te für die Ren­di­te“ wid­met sich den gro­ßen Wohn­kon­zer­nen, die mit der Mie­te haupt­säch­lich die Divi­den­den der Aktio­nä­re finan­zie­ren. Die Volks­in­itia­ti­ve „Deut­sche Woh­nen & Co.“ for­dert schon seit Jah­ren die Ent­eig­nung gro­ßer Woh­nungs­kon­zer­ne. In Lon­don ist die Situa­ti­on für Mieter:innen sogar noch pro­ble­ma­ti­scher. Die Autorin Anna Min­ton beschreibt die Ver­drän­gung der arbei­ten­den Bevöl­ke­rung nicht mehr nur als Gen­tri­fi­zie­rung, son­dern als „Ste­ri­li­sie­rung der Städ­te“. Wien lie­fert das Gegen­bei­spiel: Pri­va­te Inves­to­ren müs­sen hier zwei Drit­tel ihrer Pro­jek­te als geför­der­te Woh­nun­gen bau­en, in denen die Mie­ter ihr Leben lang woh­nen dür­fen. War­um geht das nicht auch bei uns? Der Blick geht auch ins hoch­ka­pi­ta­lis­ti­sche Sin­ga­pur, wo Boden ein beson­ders begrenz­tes Gut ist. Wenn viel „frei­es Kapi­tal“ über dem Boden kreist, explo­die­ren die Boden­prei­se, wie etwa im Zuge der Finanz­kri­se gesche­hen. Doch dank eines Boden-Ent­eig­nungs­ge­set­zes leben in Sin­ga­pur 86% der Bevöl­ke­rung im Kom­mu­na­len Woh­nungs­bau. War­um soll­te das nicht auch bei uns funktionieren?

Details

Datum:
Sonntag, 24. November
Zeit:
16:00

Veranstalter

Kino in der Neustadt
E-Mail
kontakt@kino-in-der-neustadt.de

Veranstaltungsort

Theatersaal des Gemeindezentrum Zion

Kornstraße 31,
28201 Bremen
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Telefon
0421 597 695 21