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Atomalarm

Dienstag, 26. September 2023, 19:00

Vor 40 Jah­ren: Sta­nis­law Petrow ver­hin­dert das ato­ma­re Inferno

- des­halb leben wir noch. Aus die­sem Anlaß zei­gen wir eine (bit­te­re, aber tods-lus­ti­ge) Sati­re “Dr. Stran­gel­ove, or: how I stop­ped worri­ing and love the bomb” von Meis­ter­re­gis­seur Stan­ley K. Es geht um ato­ma­re Abschre­ckung, die Betei­lig­ten, und wie schnell sowas ins Auge gehen kann.

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Zum Hin­ter­grund

Am 26. Sep­tem­ber 1983 lei­te­te der rus­si­sche Oberst­leut­nant Petrow die Kom­man­do­zen­tra­le Serpuchow 15 bei Mos­kau, ein Rake­ten­warn­sys­tem der UdSSR.

Kurz nach Mit­ter­nacht wur­de plötz­lich Ato­malarm aus­ge­löst. Ein Satel­lit hat­te den Anflug einer us-ame­ri­ka­ni­schen Atom­ra­ke­te des Typs Minu­teman gemel­det. Kurz danach folg­ten Mel­dun­gen über wei­te­re vier Rake­ten, die alle in Rich­tung Sowjet­uni­on unter­wegs waren.

Das deu­te­te auf einen umfas­sen­den ato­ma­ren Erst­schlag der USA hin.

Petrow blie­ben damals weni­ger als zehn Minu­ten, um die Flug­kör­per zwei­fels­frei zu iden­ti­fi­zie­ren. Danach muss­te er den dama­li­gen KPdSU-Gene­ral­se­kre­tär infor­mie­ren, der den Gegen­schlag aus­lö­sen wür­de. Wei­te­re fünf Minu­ten spä­ter wären zahl­rei­che Atom­ra­ke­ten in Rich­tung Washing­ton, New York und wich­ti­ger Mili­tär­ba­sen wie zum Bei­spiel Ram­stein in der Pfalz gestartet.

So sah es die Dok­trin der “gesi­cher­ten wech­sel­sei­ti­gen Zer­stö­rung” vor, die sowohl die USA wie auch die UdSSR ver­folg­ten: der Gegen­schlag muss­te aus­ge­löst wer­den, ehe die angrei­fen­den Rake­ten ihre Zie­le im Gebiet des Geg­ners erreicht hat­ten. “Die Sire­ne heul­te, aber ich saß nur ein paar Sekun­den da und starr­te auf den gro­ßen, hin­ter­grund­be­leuch­te­ten, roten Bild­schirm mit dem Wort Start, erzählt er. Das Com­pu­ter­sys­tem teil­te ihm mit, dass die Zuver­läs­sig­keit die­ses Alarms als “höchst ein­ge­stuft wurde.

Er ent­schied sich aus dem Bauch her­aus für “Fehl­alarm”, setz­te sich über sei­ne Dienst­an­wei­sun­gen hin­weg, infor­mier­te die obers­ten Gene­rä­le nicht über die Stand­lei­tung und ließ den Gene­ral­se­kre­tär Andro­pow schlafen.

Dann war­te­te er schreck­li­che 20 Minu­ten lang, ob er sich nicht doch falsch ent­schie­den hat­te. Erst zehn Jah­re spä­ter kam die Sache an die Öffent­lich­keit. Petrow erhielt noch weni­ge Ehrun­gen für sein umsich­ti­ges Ver­hal­ten, starb aber arm und ein­sam im Jahr 2017 in einer klei­nen Stadt in der Nähe von Mos­kau. (Quel­le: Frie­dens­fo­rum Bre­men)

Details

Datum:
Dienstag, 26. September 2023
Zeit:
19:00

Veranstalter

Kino in der Neustadt
E-Mail
kontakt@kino-in-der-neustadt.de

Veranstaltungsort

Theatersaal des Gemeindezentrum Zion

Kornstraße 31,
28201 Bremen
Telefon
0421 597 695 21