We Come as Friends

We come as friendsDer Film ist eine moder­ne Odys­see, eine schwin­del­erre­gen­de, sci­ence­fic­tion­ar­ti­ge Rei­se ins Herz Afri­kas. In dem Augen­blick, in dem der Sudan, das größ­te Land des Kon­ti­nents, in zwei Natio­nen auf­ge­teilt wird, kommt eine alte “zivi­li­sa­to­ri­sche” Patho­lo­gie wie­der zum Vor­schein – die des Kolo­nia­lis­mus, der Zusam­men­stö­ße der Impe­ri­en und auch neue Epi­so­den blu­ti­ger (und hei­li­ger) Krie­ge über das Land und des­sen Ressourcen.

Der Regis­seur nimmt uns auf die­ser Rei­se in sei­ner win­zi­gen, selbst­ge­fer­tig­ten Flug­ma­schi­ne aus Blech und Lein­wand mit, führt uns an unwahr­schein­li­che Orte und in die Gedan­ken und Träu­me der Men­schen in einer atem­be­rau­ben­den und herz­zer­rei­ßen­den Wei­se. Chi­ne­si­sche Ölar­bei­ter, UN-Frie­dens­trup­pen, suda­ne­si­sche Kriegs­her­ren und ame­ri­ka­ni­sche Evan­ge­lis­ten wir­ken in die­sem Doku­men­tar­film iro­ni­scher­wei­se auf einer Ebe­ne zusam­men. Wenn “die Geschich­te sich nicht wie­der­holt, aber sich reimt”, dann zeugt “We come as fri­ends” von die­ser beun­ru­hi­gen­den Wirk­lich­keit – es ist ein kom­ple­xes, tief­grün­di­ges und humor­vol­les fil­mi­sches Bestre­ben – eine Geschich­te von sehr alten und eher unheim­li­chen Versen.

Frank­reich, Öster­reich 2014 / 104 min