Ist es sinnvoll, Menschen direkt mit der Klimakrise zu konfrontieren, damit sie sich für eine bessere Welt einsetzen? Über vier Jahre hat Regisseur Avi Lewis mit dieser Frage im Hintergrund neun Länder auf fünf Kontinenten besucht, die im Kampf gegen den Klimawandel an vorderster Front stehen: Von Montanas Powder River Basin bis hin zu den kanadischen Athabasca-Ölsanden, von der Küste Süd-Indiens bis nach Peking und noch viel weiter kämpfen die Gemeinschaften dort gegen existenzielle Bedrohungen.
In diese Reise ist das neue gleichnamige Buch (2014) der preisgekrönten Autorin und Globalisierungsgegnerin Naomi Klein eingeflochten. Ihre These: Der Klimawandel sei mit anhaltendem Wirtschaftswachstum, auch „grüner“ Wirtschaft mit weniger Wachstum, einfach nicht in den Griff zu bekommen. Sie schließt sich namhaften Stimmen wie etwa dem Wirtschaftswissenschaftler Niko Peach an, die schon lange eine Postwachstumsökonomie mit anderen Indikatoren als dem BIP für gesellschaftliches Wohlergehen fordern. Naomi Klein: „Die Bewältigung des Klimawandels fordert alle heraus, die den Menschen über die Natur stellen und Natur als grenzenlos verstehen. Es fordert die Rechte mehr heraus als die Linke, aber die Linke ist auch herausgefordert. Und das ist der Grund, warum die nötigen Koalitionen bisher nicht zustande kommen.“ (Mehr dazu)
CAN, USA 2015, Regie: Avi Lewis, Drehbuch: Naomi Klein, 90 Min., OmU